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Bezüglich der Verbreitung von LRS gibt es je nach Kriterium und Fragestellung der betreffenden Stelle unterschiedliche Angaben. Schätzungen nennen Häufigkeitszahlen meist von etwa vier bis über 15 Prozent bezogen auf einen Jahrgang, eine Altersgruppe oder die Gesamtbevölkerung. Damit sind statistisch gesehen mindestens ein bis zwei Schüler pro Grundschulklasse betroffen, Jungen im übrigen häufiger als Mädchen. Die Folgen nicht oder zu spät erkannter Lese- Rechtschreibschwierigkeiten können für die persönliche Zukunft der Betroffenen erheblich sein. Ein Teil dieser Schüler erreicht das Ende der vierten Klasse Grundschule - nicht; viele mogeln sich durch oder fallen später auf. Trotz einer Lernfähigkeit, die viel öfter zum Besuch einer weiterführenden Schule ausreichen würde, erreichen nur etwa 12 Prozent davon das Gymnasium, 15 Prozent die Realschule. Neuere Untersuchungen zeigen, etwa die Hälfte der von LRS betroffenen Schüler verlässt die allgemeinbildende Schule vorzeitig, völlig ohne Schulabschluss (zum Vergleich: nur neun Prozent von allen). Und etwa 25 Prozent betroffener Auszubildender bleiben ohne Berufsabschluss, viele geraten deshalb in die Arbeitslosigkeit. Der 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung vom April 2005 hebt hervor, dass es im deutschen Schulsystem gegenwärtig nicht hinreichend gelingt, "allen Heranwachsenden eine Grundausbildung im Bereich ... der Lesekompetenzen zu vermitteln". Für Erwachsene liegen verlässliche Zahlen nicht vor. Der Bundesverband Alphabetisierung e.V. geht von vier Millionen Menschen aus, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, er spricht von funktionalen Analphabeten. Vier Millionen von 82 Millionen Bürgern in Deutschland, das entspricht etwa fünf Prozent der Gesamtbevölkerung, der Anteil ehemaliger LRS-Schüler ist unbekannt. Literatur:
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