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Kleine Geschichte der LRS - einmal anders Goswin Pier Man könnte sich mit der einen oder anderen Beschreibung zu LRS1 abfinden und zufrieden geben. Doch trotz des immensen Forschungsaufwands, der sich auf LRS konzentriert, erscheinen die bisherigen Ergebnisse - vor allem für die Betroffenen selbst - noch immer wenig zufriedenstellend. Vieles wird kontrovers diskutiert, LRS entwickeln sich weiterhin, sie bleiben eine Herausforderung. Möchte man als betroffene Eltern oder sonst Beteiligte mehr als nur abgegriffene Definitionen oder interessengeleitete Erklärungen erfahren, kann die Betrachtung historischer, teils internationaler Fakten und Entwicklungen entlang der Zeitachse ein Ansatz sein. Mir ist bewusst, diese "kleine Geschichte der LRS", z.T. mit eigenen Übersetzungen aus dem Englischen, kann nicht im Entferntesten vollständig sein. Sie versucht stattdessen - knapp und übersichtlich zugleich - einen ausbaubaren Überblick zu geben, gleichsam wie im Klappentext zum unendlichen Buch der LRS. Sie möchte mit ausgewählten Inhalten zudem einen Bezug zur Gegenwart herstellen und zum Weiterlesen anregen. Sie ist nicht an einen bestimmten Standort gebunden und verzichtet auf einseitig pädagogische, medizinische oder psychologische Sichtweisen, um eher in der Zusammenschau zu einem besseren Verständnis für LRS heute beizutragen. (Anmerkungen in Klammern sind bedeutungslos) "Es ist nichts im Bewusstsein, LRS - Lese- Rechtschreibschwierigkeiten - sind offenbar nichts Neues und keine Zeiterscheinung. Vielleicht hat auch die angeblich schöne und gebildete Kleopatra (Bild) schon 33 v. Chr. ihre Probleme2 mit dem Schreiben gehabt, ebenso wie Leonardo da Vinci,3 italienischer Künstler und Erfinder, Galileo Galilei,4 italienischer Wissenschaftler, Hans Christian Andersen,5 dänischer Dichter oder König Karl XI von Schweden um 1660 herum, als er lesen lernen sollte.6 Bei dieser kleinen Zeitreise halten wir nur an ausgewählten Stationen, von denen aus man LRS betrachten kann. (Wenn Sie jetzt vielleicht der Meinung sind, das wird Ihnen hier alles viel zu langweilig, machen Sie sich doch eben eine schöne Tasse Tee und hören einfach eine CD von Elton John, Robbie Williams oder Ihre Lieblings-CD dazu ...) Lesen, Sprechen, Verstehen und Gehirn - frühe Entdeckungen. Im Jahr 1861 berichtet der vielseitige französische Anthropologe und Neurochirurg Pierre Paul Broca (Bild) von einer interessanten Entdeckung. Ist das Gehirn eines Mannes - etwa durch einen Unfall - an einer bestimmten Stelle verändert, kann er nicht mehr flüssig reden, obwohl er ganz genau weiß, was er sagen möchte. Das Sprachverständnis bleibt erhalten, nicht aber die mündliche Kommunikationsfähigkeit. Diese Stelle des Gehirns liegt im "Stirnlappen"7 auf der linken Seite und wird nach ihm als Broca-Areal benannt. Die sprachlichen Folgen dieser Verletzung werden als Broca-Aphasie8 bezeichnet. Das Broca-Areal wird seitdem als "motorisches Sprachzentrum" mit dem Sprachfluss in Verbindung gebracht. - Auf Broca geht ebenfalls das Konzept "linkshemisphärischer Dominanz" für Sprache zurück, das lange Zeit eine Rolle spielen sollte im Zusammenhang mit der Ursachensuche für LRS. Heute ist das allerdings widerlegt, denn nach derzeitigem Stand der Hirnforschung kennen wir viele - z.T. geschlechtspezifisch - unterschiedliche Stellen im Gehirn, die an sprachlichen Prozessen beteiligt sind, u.a. auch in der rechten Gehirnhälfte. Selbst musikalische Prozesse9 werden, wie man heute weiß, im Broca-Areal mitverarbeitet.10 - (Von Broca stammt auch die Gewichtsregel, dass ein Mann soviel an kg wiegen sollte, wie er einen Meter an Körpergröße in cm übertrifft.) Etwas später, 1864, entdeckt der deutsche Psychologe und Neurologe Carl Wernicke (Bild), der gern Motorrad fährt, im Alter von 26 Jahren eine Stelle im Gehirn, die bei Veränderungen, Läsionen,11 andere Folgen hat. Der Betroffene kann dann zwar flüssig und rhythmisch sprechen, die Wörter jedoch nicht artikulieren; Sprache und Satzbau sind unverständlich und ohne Sinn. Obwohl das Hören selbst in Ordnung ist, kann der Verletzte gesprochene Sprache nicht verstehen. Er kann auch nicht schreiben oder still lesen. Die Fähigkeit, sich an Einzelwörter zu erinnern, bleibt erhalten. Diese Stelle des Gehirns liegt im Schläfenlappen12 links und wird nach ihm als Wernicke-Areal bezeichnet. Sie hat - als "sensorisches Sprachzentrum" mit dem Verstehen sprachlicher Äußerungen, mit der Sprachbedeutung zu tun. Ebenfalls im Schläfenlappen ist das sog. "Planum temporale" angesiedelt, ein im Zusammenhang mit LRS vielfach untersuchtes, etwa dreieckiges Gebiet an der oberen Oberfläche des Schläfenlappens nahe der "Sylvischen Furche". Dies ist eine Gehirnregion, die mit der Analyse umfassender auditiver Wahrnehmungen wie Sprache zu tun hat. Der in der Schweiz geborene französische Neurologe Joseph Jules Dejerine (Bild), der als junger Mann gern boxt, schwimmt und am Genfer See zum Fischen geht, entdeckt etwa um 1891/1892 weitere Gehirnareale, die bei Läsionen zu Leseschwierigkeiten unterschiedlicher Art führen. Er hält es für möglich, dass bei "Wortblindheit", wie er diese Leseschwierigkeiten bezeichnet, die Verbindung13 bestimmter Gehirnbereiche gestört ist.14 - So vermutet man anfänglich, dass für die Bewältigung bestimmter Aufgaben stets spezielle Hirnbereiche zuständig seien. Nach Gegenmeinungen hierzu15 folgt später das interaktionistische Funktionsmodell von Alexander R. Luria (manchmal Lurija) auf neuropsychologischer Ebene. - Die Neuropsychologie ist der Bereich der Biologischen Psychologie, der sich mit den neuronalen Grundlagen des Verhaltens und der Informationsverarbeitung im Gehirn beschäftigt. - Im Laufe der Zeit findet man immer mehr sprachlich bedeutsame Bereiche im Gehirn. Die frühere Vorstellung, es existiere dort etwa ein Lesezentrum in derselben Form wie das Broca- oder Wernicke-Areal, ist heute nicht mehr haltbar. Wissenschaftler wie Shaywitz/Shaywitz sprechen seit längerem von vielen, mindestens 17 verschiedenen Regionen, die allein beim Lesen wechselseitig beteiligt sind.16 Die Anfänge. Erste Anzeichen des Phänomens LRS gibt es in Deutschland bereits vor Abschluss der Alphabetisierung um 1900, als der Anteil der Ehe schließenden Männer, die ihren Namen noch mit drei Kreuzen unterschreiben müssen, auf unter ein Prozent zurückgeht. Als einer der Ersten berichtet Dr. Rudolf Berlin, ein Arzt und Augenchirurg, in den 1870er Jahren17 neben erworbener Leseunfähigkeit von einer Leseunfähigkeit bei Erwachsenen, die nicht erworben oder angeboren sei, sondern sich entwickele. Er beobachtet sechs Patienten, die drei bis fünf Wörter lesen können und dann nicht weiter kommen, obwohl ihre Sprache in Ordnung ist.18 Er spricht von einer besonderen Art der "Wortblindheit", von "Dyslexie". - Der praktische Arzt und Schularzt Dr. Oswald Berkhan aus der Nähe von Braunschweig schildert 1885 ein Kind, das beim Schreiben Buchstaben verwechselt wie "Stammelnde beim Sprechen", geht aber in eine andere Richtung. - 1877 beschreibt der Internist Dr. Adolf Kußmaul (Bild) einen erwachsenen Mann, der normal intelligent ist und dennoch unfähig, lesen zu lernen, obwohl er eine "adäquate" Ausbildung vorweisen kann. Als Arzt spricht Kußmaul in Anlehnung an den medizinischen Begriff Alexie19 von Wortblindheit, einer Leseunfähigkeit, die ein ganzes Leben lang andauert. - "Schulzucht!"
Ebenfalls in Großbritannien veröffentlicht Dr. James Hinshelwood, ein Augenarzt aus Glasgow, ab Dezember 1895 mehrere Artikel zum Thema "Wortblindheit", bei der die Betroffenen ihre vorhandene Lesefähigkeit durch verschiedene Umstände verlieren. Um das Jahr 1900 herum werden ihm innerhalb eines Monats zwei zehn und elf Jahre alte Jungen - wegen möglicher zerebraler Probleme - vorgestellt. Er stellt fest, die Jungen sind intelligent, nicht verletzt und haben dennoch gravierende Schwierigkeiten in der Schule. Ihre Anzeichen und Probleme beim Lesen sind ähnlich wie bei Erwachsenen, die zuvor Verletzungen erlitten hatten. Als Ursache vermutet er später Probleme im Bereich des visuellen Gedächtnisses. - Er bemerkt auch, dass solche Leseprobleme in einigen Familien gehäuft vorkommen, und beschreibt unterschiedliche Grade der angeborenen Wortblindheit.20 Hinshelwood, der eine mehr strukturelle21 Sichtweise betont und zwei weitere Fälle beschrieben hat, ist überzeugt, dass die Probleme mit einer alphabetischen Methode unter Einbeziehung möglichst vieler Gehirnzentren bei ausdauernder Übung gemildert werden können. - Auch James Kerr macht 1897 (Lancet) auf mental intelligente Kinder ähnlich wie Percy aufmerksam. Bei Tests mit ungarisch-sprechenden Kindern bemerkt der Budapester Kinderarzt und Neurologe Paul Ranschburg 1916 (Bild), auch bekannt durch die nach ihm benannte Hemmung, dass es Kinder mit normalen Sinnesorganen gibt, die mit sechs bis acht Jahren das verbale Lesen in der Schule nicht entsprechend lernen können. Er führt diese Unfähigkeit auf eine "nachhaltige Rückständigkeit höheren Grades in der geistigen Entwicklung" zurück. Er unterscheidet zwischen "infantiler Leseblindheit" und "Lese-Rechtschreibschwäche", die er gelegentlich als "Legasthenie" bezeichnet.22 Er ahnte, dass "Legasthenie" und Intelligenz nicht aneinander gebunden sind.23 "Legasthenie" ist eine etymologisch verschieden deutbare Wortschöpfung, möglicherweise aus den griechischen Wörtern "logos" = das Wort, die Rede, die Sprache oder "legein" = sprechen, erzählen und "astheneia" = die Krankheit. Den Wortteil "Leg..." könnte Ranschburg ebenso von dem lateinischen Verb "legere - lego" = lesen, sammeln - ich lese, sammle" abgeleitet haben. Heute können wir ihn nicht mehr fragen, was er sich eigentlich dabei gedacht hat.24 Auch Psychologen und Lehrer schalten sich ein. Als amerikanischer Pionier beschäftigt sich der Neurologie- und Psychiatrieprofessor Samuel T. Orton (Bild) mit dem in den USA und England als "dyslexia" bezeichneten Problem, nachdem er einen 16-jährigen Jungen traf, der "klug25 erschien, aber nicht lesen lernen konnte". Basierend auf den damaligen medizinischen Vorstellungen und Erkenntnissen entwickelt er ab 1925 eine erste Theorie spezifischer Lernschwierigkeiten. Er geht davon aus, dass der größte Teil des menschlichen Gehirns aus der linken und der rechten Hemisphäre26 besteht; beide Hälften sind durch ein Bündel von Zellen27 miteinander verbunden. Jede Gehirnhälfte kontrolliert den jeweils gegenüberliegenden Teil des Körpers, d.h. die linke Gehirnhälfte kontrolliert die rechte Körperhälfte und umgekehrt. Üblicherweise kontrolliert die linke Hemisphäre auch die meisten Sprachaufgaben, die rechte steuert Aufgaben wie räumliche, visuelle oder musische Fähigkeiten. Die Sprachhemisphäre wird auch hier als die "dominante" Gehirnhälfte bezeichnet. Die meisten Menschen haben eine Präferenz für eine Seite, d.h. sie bevorzugen die rechte Hand zum Schreiben, das rechte Bein zum Fußball spielen oder das rechte Auge, wenn sie durch ein Fernrohr schauen. Dies wird als Lateralität bezeichnet. Meistens hängen Lateralität und Dominanz zusammen, die linke Hirnhälfte kontrolliert Sprache und die bevorzugte rechte Hand, bei Linkshändern ist es in etwa umgekehrt. Nach damaliger Vorstellung dominiert eine Seite des Gehirns über die andere und ist auf einige Aufgaben spezialisiert, damit Kinder lernfähig werden. - Nach Ortons Theorie entstehen Lernverzögerungen oder Lernschwierigkeiten dann, wenn diese Spezialisierung während der kindlichen Entwicklung nun nicht eintritt.28 In seiner mehr funktionsbezogenen29 Sichtweise bezeichnet er diesen Zustand der Dominanzschwäche30 als "Strephosymbolia". Dies heißt so viel wie verdrehte Zeichen und deutet auf Verarbeitungsprobleme visueller Art hin. Später schränkt er einige seiner Aussagen wieder ein.31 Die Vorstellung, eine geringe Lateralisierung sei Ursache von LRS, gilt heute als überholt.32 Ihm bleibt u.a. der Verdienst, die Unterschiede zwischen angeborenen, erworbenen und entwicklungsbedingten Erscheinungsformen von LRS weiter verdeutlicht zu haben. Durch seine Beobachtungen von anfänglich fünfzehn, später Tausenden von Kindern und Erwachsenen ist er überzeugt, LRS ist entwicklungsbedingt und nicht angeboren. Er hält physiologische Probleme der visuellen Wahrnehmung und des visuellen Gedächtnisses als Ursache für LRS für wahrscheinlicher als Defekte einzelner Hirnbereiche. - Eine seiner weniger bekannten Vermutungen z.B. ist, dass gute Leser den bildlichen Eindruck aus der rechten Hemisphäre beim Lesen unterdrücken. Neuere Untersuchungen33 der Gehirnaktivität während des Lesens kommen 2003 in diesem Punkt zu ähnlichen Ergebnissen. Der Orton-Gillingham Ansatz. Ein spezielles kompensatorisches Training kann den Schwierigkeiten entgegenwirken. Orton ist bereit, auch pädagogisch neue Wege zu gehen. Er erarbeitet in den beiden folgenden Jahrzehnten etwa ab 1925 mit der Lehrerin Bessie W. Stillman und der Psychologin Anna Gillingham ein multisensorisches Leseprogramm für die englische Sprache.34 Im Unterschied zum Deutschen gibt es im Englischen für 40 Laute über 1200 verschiedene Schreibweisen, etwa 86 Prozent aller Wörter werden anders geschrieben als gesprochen. Planmäßige Übungen zur phonemisch-graphemischen Verknüpfung, Sequenzierübungen und sensorische Übungen zur Stärkung der geschwächten Gedächtnisfunktionen sind Bestandteile dieses Trainings. Der Orton-Gillingham-Stillman Ansatz ist der Ursprung für unzählige Weiterentwicklungen beispielsweise in Amerika, Australien und Europa, z.B. Lindamood-Bell, AFS, Alpha to Omega, Slingerland. Wie lernt man lesen? Über Leselernmethoden haben sich Pädagogen schon sehr lange Gedanken gemacht, unter vielen35 anderen Valentin Ickelsamer 1527, Heinrich Stephani 1802 und Maria Montessori 1907.36 Beispielsweise erkennt Heinrich Stephani, der wie Ickelsamer die Lautiermethode verbreitet, den Hauptfehler der Buchstabiermethode und spottet 1819: "Wenn
man "hoch" lesen will, spricht man ha-o-ce-ha, Bereits 1936/1946, damit lange Zeit vor angeblich neuen Forschungsergebnissen erkennt der Leseforscher Emmett Albert Betts das Lesenlernen in seiner Entwicklung primär als einen langfristigen Denkprozess, der sich kontinuierlich zu effizienten und veränderlichen (variable) Gewohnheiten hin ausbildet und nicht auf die Grundschulzeit begrenzt sein kann. Er schlägt Ansätze zur Entwicklung des Leseverständnisses vor. Auch A. J. Harris weist 1970 auf die Komplexität dieses Prozesses hin.37 Spätere Entwicklungs- oder Prozessmodelle zum Schriftspracherwerb orientieren sich ähnlich.38 Heute ist erwiesen, dass der Leselernprozess zahlreiche funktionelle Umstrukturierungsprozesse im Gehirn nach sich zieht, die nach kurzer Zeit - auch orthografischen Trainings - schon sichtbar sind.39 Lernen findet im Gehirn statt. Im Jahr 1949 postuliert der kanadische
Neuro-Psychologe Donald Olding Hebb
(Bild) eine erste Hypothese für das Lernen in einem Verband von Nervenzellen,
Neuronen. Im Gehirn gibt es "über den Daumen" gut 100 Milliarden
Neuronen. Ein Neuron hat bis zu 10.000 "Dendriten", auch Eingänge
oder "Dendritenbäumchen", die sich "synaptisch"
mit einem "Axon" oder Ausgang40
anderer Zellen verbinden können. Nach der bis heute noch gültigen
und nach ihm benannten Lernregel41
stärkt sich die Verbindung zwischen zwei Neuronen, wenn sie gemeinsam
aktiviert werden, denn "what fires together, that wires together".
Informationsübertragung von erregbarer Zelle zu erregbarer Zelle
findet über Botenstoffe42
an dreigliedrigen Kontaktstellen statt, für die Sherrington bereits
1897 die Bezeichnung "Synapsen" eingeführt hat. Donald
Hebb schafft mit dieser Entdeckung synaptischer "Plastizität"
neurophysiologische Ansätze für Lernen und Gedächtnis.
Ist das Lernen im Kindesalter - bis etwa 12 Jahre - vorwiegend durch eine
wachsende synaptische Vernetzung gekennzeichnet, so basiert es später
mehr auf der Intensivierung der Verknüpfungen zwischen den Neuronen.
- Kurz und bündig, ein Lerninhalt wird dann besser gespeichert, wenn
mehrere Sinne
häufiger beteiligt sind. - Diese Entdeckung ist ein Ausgangspunkt
für viele weitere Überlegungen und Vertiefungen ähnlicher
Art bis in die jüngste Zeit hinein,43
u.a. von Manfred Spitzer (Bild). Wer ist überhaupt ein "Legastheniker"? Ein Jahr später, 1951, greift die Schweizer Psychologin und Biologin Maria Linder den Begriff "Legasthenie" für Lese- Rechtschreibschwierigkeiten auf und beschreibt damit eine aus dem Rahmen der übrigen Leistungen fallende Schwäche im Erlernen des Lesens und Schreibens bei "sonst intakter" Intelligenz: Lese- Rechtschreibschwierigkeiten trotz relativ hoher Intelligenz. Diese als Diskrepanzdefinition bezeichnete Beschreibung der LRS hat zur Folge, dass ein Teil der betroffenen Schüler nicht mehr in die Hilfsschule muss und stattdessen besondere Privilegien wie Notenbefreiung und Zusatzunterricht erhält. Ein anderer Teil bleibt von Fördermaßnahmen - welcher Art auch immer - ausgeschlossen. Hilfen für betroffene Schüler hängen damit in der Praxis ausschließlich von einem diagnostisch festzustellenden Unterschied zwischen Intelligenz und Lese-Rechtschreibleistungen ab. Ein "Legastheniker" muss erst als intelligent erkannt werden. Speziell aus pädagogischer Sicht wird die Diskrepanzdefinition von zahlreichen Wissenschaftlern schon sehr bald als wenig brauchbar und bis heute unzweckmäßig für die pädagogische Arbeit erkannt, vor allem wegen der problematischen Abgrenzungsfrage, wer denn nun "Legastheniker" sei und wer nicht.49 Sie kann sich aber bis in die jüngste Zeit gut halten, enthält sie doch die - allerdings nur vermeintlich - beruhigenden und willkommenen Entlastungsmerkmale für alle Beteiligten: Der "Legastheniker" kann ja nichts dafür, dumm ist er auch nicht und niemand ist "schuld". Die Forschungen kommen voran. In England schlägt die Psychologieprofessorin Magdalena Vernon aus Reading (auch Mick Jagger stammt aus Reading) 1957 einen multifaktoriellen Ursprung von LRS50 vor und erkennt Untergruppen mit Problemen in Bereichen des abstrakten Denkens, des Visuellen und des Auditiven. Der Neurologe Macdonald Critchley führt dort 1964 die Bezeichnung spezifische entwicklungsbedingte Dyslexie ein51 als Ersatz für den bis dahin in England noch immer gebräuchlichen Begriff "wordblindness". Er beschreibt phonologische Probleme. In Frankreich bietet Alfred Tomatis eine heute kritisch gesehene, eng auf Hörprobleme begrenzte Theorie für LRS an. 1965 fasst Norman Geschwind (Bild), Neurologe an der Harvard Universität, die Erkenntnisse Brocas, Wernickes und Dejerines zu einem neurobiologischen Sprachmodell zusammen, das zwanzig Jahre lang Gültigkeit behalten sollte. Er sieht Zusammenhänge zwischen Lesen und Farbbenennung. Er ergänzt die Theorie Dejerines um die Vermutung, dass Entwicklungsprobleme in bestimmten Gehirngebieten52 besonders während der 16. bis 24. Schwangerschaftswoche - durch eine stark erhöhte Konzentration des Hormons Testosteron, vor allem im Blut männlicher Embryos mit Auswirkungen auf Gehirnreifung, Zellenwanderung und Immunsystem - als Ursache für Leseprobleme in Frage kommen könnten. 1968 entdeckt er bestimmte Asymmetrien im Gehirn. Er findet heraus, dass das linke "Planum temporale" (Bild links, blaues Dreieck) üblicherweise - bei Rechtshändern - um ein Drittel größer ist als das rechte. Wie später von seinem Institutskollegen Galaburda beobachtet wird, kommen diese Asymmetrien bei von LRS betroffenen Personen nicht vor, was eine Zeit lang als "mögliche Ursache" für LRS großes öffentliches Aufsehen erregt hat. Neue Erklärungsmodelle. 1971 entdeckt die amerikanische Psychologieprofessorin Isabelle Liberman, dass die Probleme Leseschwacher in einem falschen Gebrauch der phonologischen Struktur und Gliederung der Sprache liegen - Abstraktheit der Phoneme; Mängel in der phonologischen Verarbeitung beruhen demnach auf Merkmalen im Sprachsystem des Gehirns, nicht auf allgemeiner sensorischer oder kognitiver Beeinträchtigung. - Nach Veröffentlichung dieser Entdeckungen folgen weltweit zahllose weitere Untersuchungen zu diesem als "phonologische Bewusstheit" bezeichneten Forschungsgegenstand, auch in Deutschland und Österreich. Ebenfalls in England bemerken die Psychologen Peter Bryant und Lynette Bradley aus Oxford, dass das Phonembewusstsein vier- bis fünfjähriger Kinder drei, vier Jahre später deren Lese- und Buchstabierfertigkeit bestimmt.53 - 1972 stellt Martha B. Denckla, eine Schülerin Geschwinds, Schwierigkeiten Betroffener fest, z.B. Farben, Zahlen, Buchstaben, Objekte schnell zu benennen -"rapid naming".54 Die Schwierigkeiten seien Vorboten für spätere Leseschwierigkeiten, wie Maryanne Wolf55 (Bild) herausfindet.56 Denn auch Unterschiede in der Benennungsgeschwindigkeit - "naming speed" - sind bereits im Kindergarten feststellbar. Heinz Wimmer vom Institut für Psychologie der Universität Salzburg weist dies 1993 auch für den deutschen Sprachraum nach.57 Inwieweit die aus diesen - derzeit stark beachteten - Erkenntnissen abgeleiteten Kindergarten- bzw. Grundschulscreenings und Lauschetrainings über veränderte Wahrscheinlichkeiten hinaus positive Auswirkungen auf die Vermeidung von LRS in der Schule genau haben werden, können erst die praktischen Erfahrungen in der Zukunft zeigen. - Schon seit längerem gibt es ohnehin wissenschaftliche Anzeichen dafür, dass sowohl die "zeitliche Verarbeitung"58 ebenso wie die "phonologische Bewusstheit"59 langfristig in einer Entwicklung hin zu einer steigenden Differenzierung zu sehen sind. 1991 belegt eine Studie60, dass Fertigkeiten der phonologischen Bewusstheit bei LRS-Kindern der zweiten Klasse bereits so weit entwickelt sind, dass deren Training keine positiven Wirkungen haben. "Phonologische Bewusstheit" und "Benennungsgeschwindigkeit", die früher noch zur ersteren zählt, stehen - bis heute - als zwei von einander unabhängig zu sehende Erklärungsmodelle für die Entwicklung von LRS nebeneinander. - Andere Studien wiederum können phonologische Verarbeitungsprobleme nicht erkennen.61 Beeinflussung der Intelligenzentwicklung? Wenn diese Probleme Betroffener die Worterkennung und damit das Leseverständnis, den Wortschatz und sogar die Intelligenz beeinflussen, so bezeichnet der kanadische Leseforscher Keith E. Stanovich (Bild) von der Universität Toronto dies 1986 als Matthäuseffekt. Ein Blick in die Bibel lohnt. Im Gleichnis von dem verlorenen Talent steht: "Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat", Matthäus-Evangelium, Matthäus 25, 14 - 30. Auf Lesen und Schreiben übertagen heißt das, die guten Leser werden immer besser und die schlechten immer schlechter. Besonders der zweite Halbsatz erscheint bedeutsam und macht betroffen. Denn denjenigen, denen die Möglichkeit problemlosen Umgangs mit Sprache verschlossen bleibt, wird die Entfaltung und Entwicklung ihrer sonstigen vorhandenen intellektuellen Fähigkeiten und damit ihrer Bildungs-, Berufs- und Lebenschancen genommen. In Deutschland entsteht ein Boom. Hier sind die nächsten drei Jahrzehnte nach 1950 gekennzeichnet durch unzählige Versuche, die Ursachen für LRS zu finden, den Begriff "Legasthenie" immer neu zu definieren, zu differenzieren, abzugrenzen und Verfahren, Tests und Prozentränge zur Ermittlung von Lese-, Rechtschreib- und Intelligenzleistungen zu erarbeiten, verbunden mit einer schier unübersichtlichen Anzahl von Lernprogrammen, Methoden und Übungsvorschlägen.62 "Legasthenie" ist in aller Munde. Je nach wissenschaftlichem Standort der Verfasser entstehen äußerst unterschiedliche, sich teilweise wiedersprechende Ergebnisse, bis dass die "wissenschaftliche Gerüchteküche" brodelt, nachzulesen andeutungsweise etwa im Fernstudienlehrgang "Legasthenie" von 1974, Studienbegleitbrief 1, ab S. 115. Man "findet" sehr viele "mögliche Ursachen": u.a. Reversionen, Umstellungen, die Raumlagelabilität, Linkshändigkeit, Lateralitätsprobleme, Figur-Grund-Störungen und Funktionsschwächen im Optischen, Visuellen und dergleichen mehr. Doch der wissenschaftliche Nachweis gelingt nicht. Die Fülle an möglich erscheinenden Ursachen wird schließlich mit Begriffen wie "multifaktoriell" oder "polyätiologisch" aufgefangen, die damit dennoch kausale Bestandteile enthalten63. Beispielsweise schlägt Hans Grissemann, ein Schweizer Schulpsychologe, 1972 eine solche "polyätiologische" Erklärung vor, wobei er organische Gründe als Verursachungsmomente für LRS ausklammert. Die Wiener Psychologin und Pädagogin Charlotte Schenk-Danzinger (Bild) schließt als österreichische Vorkämpferin und "die" Vertreterin des klassischen Legastheniekonzepts bemerkenswerter Weise intellektuell weniger lernfähige Kinder nicht von vorn herein aus. Sie orientiert sich ebenfalls an genetisch ungünstigen Rechts-links-Faktoren, Reversionen, Inversionen, Raumlagelabilität, abweichender Hemisphärenspezialisierung und vor allem an der MCD als möglichen Ursachen für LRS. Als das auf Grundlage einer frühkindlichen Hirnschädigung' vorgeschlagene medizinische Modell der Minimalen Zerebralen Dysfunktion' nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, wird das Konzept der Teilleistungsstörung eingeführt.64 Inzwischen ist auch dieser Begriff vielerorts wieder abgelöst worden. Man spricht nun immer öfter von UES, "umschriebener Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten". Ein kurzer Rückblick auf Teilleistungsschwächen lohnt dennoch, da sich der Ausdruck - speziell im Zusammenhang mit LRS - noch immer großer Beliebtheit erfreut. Teilleistungsschwächen. Aufbauend auf dem Begriff Teilleistung, der in seinem Ursprung auf Luria65 (Bild) zurückgeht, führt Johannes Graichen 1973 das Modell der "Teilleistungsstörung" bzw. "-schwäche" ein. Teilleistungsschwächen sind demnach Leistungsminderungen einzelner Faktoren oder Glieder innerhalb eines größeren funktionellen Systems.66 Konkreter versteht man unter Teilleistungsschwächen meistens Wahrnehmungsstörungen beim Sehen oder Hören, Störungen der Motorik oder sensorische Integrationsstörungen.67 Diese Modellvorstellung, die im Zusammenhang mit LRS auch von Neuropsychologen kritisiert wird,68 beinhaltet immer unspezifische "Defizite", Basisstörungen beim Schüler, die durch Vererbung oder frühkindlich erworben sein sollen. Ebenso wie "Legasthenie" kann sich auch der Begriff "Teilleistungsstörung" - als Ersatz für "Legasthenie" mit vermeintlichem Erklärungscharakter - unter Beibehaltung traditioneller Sichtweisen bis in die heutige Zeit hinein bestens halten. Wie die wissenschaftliche Forschung in älteren und neueren empirischen Studien wiederholt nachweist, ist die Schnittmenge der Schüler mit LRS und gleichzeitig Teilleistungsstörungen jedoch äußerst gering.69 Das bedeutet, es gibt sehr viele Kinder mit LRS, die überhaupt keinerlei Teilleistungsschwächen aufweisen. Andererseits gibt es zahlreiche Kinder mit Teilleistungsschwächen, die wiederum keinerlei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten haben. - Zudem sei die Effektivität einer Förderung bei LRS wissenschaftlich nur erwiesen für Ansätze, die direkt an den spezifischen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben ansetzen. Dennoch würden heute noch immer vielerorts "Funktionstrainings", z.B. sogenannter "Low-Level-Funktionen", als "basale Grundförderung" zur "Behandlung der Legasthenie" empfohlen und durchgeführt. Dazu zählen Übungen der visuell-räumlichen Wahrnehmung, der Blicksteuerung und der Ordnungsschwellen oder ähnliche Hör- oder Lateralitätstrainings zur Neuprogrammierung "neurologischer Defizite", damit in einer "Basistherapie" erst mal "das Fundament für Lernen überhaupt" geschaffen werde. Hierzu bemerkt Renate Valtin, Professorin für Grundschulpädagogik (Bild): "Die Annahme, dass Funktions- oder Teilleistungsschwächen wesentlich zur Legasthenie beitragen, ist jedoch empirisch widerlegt. Unter den Legasthenikern gibt es nur einen ganz geringen Prozentsatz von Kindern, die überhaupt derartige Defizite aufweisen."70 Legasthenieforschung am Ende? Etwa Mitte der 70er Jahre gerät das "klassische Legastheniekonzept" unter Druck, viele Wissenschaftler üben scharfe Kritik. Michael Angermeier richtet sie gegen die Methoden der Intelligenzfeststellung. Auch Jörg Schlee weist auf messtechnische Probleme hierbei hin und betont, dass keine legasthenietypischen Fehler gefunden worden seien. Er schlägt deshalb vor, das Augenmerk mehr auf die Analyse der beeinträchtigten Lernprozesse beim Schriftspracherwerb71 zu legen. Karl Sirch kritisiert Praxis und Didaktik des Unterrichts im Lesen und Schreiben und sieht darin eine Hauptursache für LRS, "Legasthenie" sei eine Erfindung. Weinert bezeichnet die Forschung selbst als "defizitär". Die für "klassische Legastheniker" vorgeschlagenen Förderkonzepte in Form von Funktionstrainings würden in der Praxis kaum bedeutsame Erfolge erzielen. Beispielsweise sei die Förderung formaler Funktionen wie "visueller Wahrnehmung" oder "Gedächtnis" gegen "Legasthenie" wenig ertragreich.72 Die Annahme des kausalen Funktionsmodells wird vollständig in Frage gestellt. Auch Wilfried Belschner73 verneint "Legasthenie"; er weist aber auf die Fakten hin: Es gebe weiterhin Personen, die "hinsichtlich der komplexen Fertigkeiten Lesen bzw. Rechtschreiben extrem schlechte Leistungen aufweisen." Es kommt zu Forderungen nach einer völligen Neuorientierung hin auf den Prozess zum Schriftspracherwerb, zur Erforschung von Störungsmöglichkeiten und Berücksichtigung linguistischer Zusammenhänge.74 Die umfassende Kritik am "klassischen Legastheniekonzept" schlägt sich nieder in den Formulierungen des KMK-Erlasses von 1978. Der Begriff der "Legasthenie" entfällt, der den Ausdruck der "Krankheit" enthält. Die Kultusminister beschließen nun Grundsätze zur Förderung von Schülern mit "besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens". Die dort benutzten Formulierungen stellen - unter anderem - den pädagogischen Charakter des Problems heraus, weg von der pädagogisch wenig nützlichen "Pathologisierung" des "Legasthenikers" mit seinen vielen "möglichen Funktionsdefiziten". Selbstverständlich sind die Probleme der Kinder mit LRS damit keineswegs abgeschafft. Aber die Sichtweisen ändern sich. Nach dem Scheitern der "Legasthenieforschung" richtet die Pädagogik ihr Augenmerk nun stärker auf den Schriftspracherwerbsprozess und seine Störungen. Untersuchungsgegenstand ist jetzt mehr sein Verlauf von den ersten Anfängen der Kinder im Umgang mit Schrift bis hin zur kompetenten Nutzung erworbener Fertigkeiten. Im Rahmen des "Developmental Spelling" entstehen etwa ab den 80er Jahren sowohl im englischen als auch deutschen Sprachraum neue entwicklungspsychologische Modelle zum Schriftspracherwerb. Gestützt auf Ergebnisse der kognitiven Psychologie beschreiben die vorgeschlagenen Konzepte typische Entwicklungen und Lernprozesse um Lesen und Schreiben - etwa in Anlehnung an Piaget oder Betts - meist im Rahmen einer Abfolge von zeitlichen Stufen oder Phasen mit charakteristischen Aufgaben und Strategien. Sie haben verschiedene Schwerpunkte, die sich u. a. auf den Leselernprozess, die Entwicklung des Lesens und Schreibens, die Entwicklung kindlicher Lese- und Schreibstrategien oder die Analyse der Rechtschreibschwäche richten.75 Betrachtet man z.B. das durch Günther erweiterte Modell von Uta Frith (Bild), so ist der Übergang von der logographemischen zur alphabetischen Phase besonders kritisch, da die Kinder hier mit Phonem-Graphem-Korrespondenzregeln konfrontiert werden, die für den Schriftspracherwerb von besonderer Bedeutung sind. Ein zweiter kritischer Bereich ist der Eintritt in die "integrativ-automatisierte Phase" als Abschluss der "orthographischen" Stufe. Aus pädagogischer Sicht sind Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen als Störungen in diesem Lernprozess anzusehen und nicht mehr als Krankheitssymptome. - Der Schweizer Jürgen Reichen wagt 1972 (zuerst in der Klasse seiner Tochter) das Modell "Lesen durch Schreiben" mit Anlauttabelle und sieht einen komplexen Prozess, in dem Lesen und Schreiben eng miteinander verzahnt sind.76 Bemerkenswerter Weise verzichtet Hans Brügelmann (Bild) 1983/1984 in seiner "didaktischen Landkarte" mit acht Lernfeldern zumindest auf eine zeitliche Stufung.77 Etwa 1986 stellt Heide Buschmann ihre - unveröffentlichte - kompensatorische "Dynamisch-integrative Lese-Rechtschreibförderung" mit "rhythmisch-melodischen" Elementen vor; danach folgen zahlreiche weitere Förderkonzepte bzw. Programme78, von denen ein Teil auf hier vorgeschlagene Elemente in abgewandelter Form zurückgreift. Neue Vermutungen in der Gehirnforschung. Ebenfalls ab den 80er Jahren und besonders in den 90ern - in den USA Jahrzehnt der Gehirnforschung genannt, Präsident Bush Sen. 1990: "Decade of the Brain" - gibt es nach Verbesserung älterer und Entwicklung neuer Untersuchungsmethoden, vor allem bildgebender Verfahren79, verstärkt Untersuchungen auf neuroanatomischer und neuroradiologisch funktioneller Basis. Funktionell heißt, die Untersuchungen erfolgen während gedanklicher Aktivitäten wie Lesen, Schreiben und Sprechen. Im Jahr 1978 untersuchen D.B. Hier und Kollegen 24 leseschwache Personen und sehen mögliche Zusammenhänge zwischen bestimmten Hirnbereichen80 und verbalen Leistungen.81 Vor dem Hintergrund verbesserter Untersuchungsmethoden berichten Alberto M. Galaburda (Bild) und Kollegen82 1979 und 1985 über neue Details im Gehirnaufbau. Sie beschreiben als Auffälligkeiten bezeichnete Sachverhalte, die sie bei vier (4) verunfallten Männern mit entwicklungsbedingter Dyslexie im Alter von 14 bis 32 Jahren festgestellt haben. Demnach lassen sich bis zu 100 "entwicklungsbedingte Abweichungen" vor allem im Bereich des "Planum temporale" und um die "Sylvische Furche" (Silvian fissure, Bild) herum finden, meist auf der linken Seite. Dazu gehören u.a. verkleinerte Falten und Windungen, eine weniger übliche Symmetrie des "Planum temporale", sowie "Dysplasien" und "Ektopien". Das sind leicht unübliche Neuronenansammlungen und Nervenzellen, die ihren Bestimmungsort während der Entwicklung nicht erreicht haben, an der Oberfläche verdreht und in tieferen Bereichen unorganisiert sind. Galaburda ergänzt seine Vorstellungen 1989 mit weiteren Einzeluntersuchungen und findet 1993 mit seinem Kollegen M. Livingstone morphologische Varianten in visuellen und auditiven Gebieten der magnozellulären Schicht.83 Diese Feststellungen stoßen seinerzeit auf reges Interesse und finden oft als Annahmen für mögliche Ursachen - z.T. bis in die jüngste Zeit hinein84 - Eingang in Legasthenieratgeber und ähnliche Schriften. Heute ist das Echo eher geteilt. Neuropsychologische Befunde zur Erklärung von LRS werden immer öfter neutral bewertet, wenn offen bleibt, ob es sich bei den als LRS-typisch vermuteten "Besonderheiten in der funktionellen Organisation auditiv-verbaler Hirnstrukturen um primäre oder sekundäre Phänomene handelt, ... abweichende Aktivierungsmuster könnten Folge statt Ursache des gestörten Schriftspracherwerbs sein"85 oder auch völlig "normal". Galaburda selbst, der im Übrigen eine Zeit lang am selben Krankenhaus arbeitet wie Dr. Orton in jungen Jahren, Boston City Hospital, stellt zu LRS, "Dyslexia", auch das Folgende fest: "Dyslexia ist eine normale Schwankung (variation) des mensch- Von Abweichungen zu Unterschieden. Obwohl zunächst weitere "Abweichungen" gefunden werden,86 können neue Studien ab den 90er Jahren die Sichtweise, unübliche Symmetrien des "Planum temporale" seien begünstigende Faktoren für LRS, nicht mehr stützen.87 Sie belegen vielmehr, dass das Gehirn individuell sehr unterschiedliche Strukturen aufweisen kann. Sowohl globale Größenverhältnisse als auch Details unterliegen enormen Variationsbreiten. Ähnlich wie bei Muskeln scheint es auch im Gehirn gewaltige Unterschiede zu geben, je nach Entwicklung, Beanspruchung und Training. Auch die Arbeitsweisen von Gehirnen bei Bewältigung gleicher Aufgaben und die Lage beider Gehirnhälften88 zueinander sind sehr oft unterschiedlich. - Mit Blick auf LRS erscheint an dieser Stelle nicht uninteressant, dass die Musiker mit dem absoluten Gehör, die also die Töne direkt, d.h. ohne akustischen Vergleich identifizieren und benennen können, ein volumenmäßig - bis zu dreifach - vergrößertes, pralles "Planum temporale" aufweisen. Beim Zuordnungs- und Benennungsvorgang aktivieren sie gerade diese Stelle des Gehirns auf der linken Seite, während andere Musiker hierbei - vergleichend - die rechte Gehirnhälfte benutzen. Und es gibt viele unmusikalische Menschen. Wer käme da auch nur im entferntesten auf die verrückte, ja völlig blödsinnige Schnapsidee, sie deswegen als "entwicklungsgestört" oder "krank" zu labeln und etwa von "UEM - Umschriebener Entwicklungsstörung musischer Fähigkeiten" zu reden? Widersprüche. Bezüglich der
"Magnozellulären Theorie", im übrigen nur einer von
weit über dreißig medizinischen Annahmen, ist der wissenschaftliche
Beweis dafür, dass die festgestellten Strukturvarianten89
und Leistungen des Kleinhirns in direkter ursächlicher Beziehung
zu LRS stehen, bis heute nicht erbracht. Im Gegenteil, zahlreiche neue
Studien, u.a. von Margaret Snowling (Bild
links) belegen, dass bei LRS bzw. Dyslexia die Hörverarbeitung90
oder sogar beide Bereiche, Hör- und Sehverarbeitung,91
zu etwa zwei Dritteln nicht beeinträchtigt sind. In den LRS-Gruppen
zeigen sich zwar manchmal - z.B. in den Studien von John Stein (Bild),
J. Talcott von der Uni Oxford bei visuellen Aufgaben und von Paula Tallal92
(Bild rechts)
von der Rutgers Universität New Jersey bei auditiven Aufgaben - signifikante
Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe. Aber vertiefende Studien
zeigen weiter, dass diese Unterschiede nur durch eine Minderheit - üblicherweise
ein Drittel - der von LRS betroffenen Kinder bewirkt werden. Bereits 1976
weisen Rutter93
und Kollegen z.B. Entwicklungsstörungen nur bei etwa einem Drittel
der LRS Kinder nach. Auch andere Studien entdecken nur wenige unter den
LRS Betroffenen, die etwa sensorische Defekte aufweisen.94
Ein Grund für die divergierenden Ergebnisse wird darin gesehen, dass
in den Studien zwar der Versuchsaufbau -
ANOVA = analysis of variance - ziemlich gesichert ist, letztlich aber
alle LRS-Kinder "in denselben Topf" kommen (Gruppenvergleiche).
Den Gruppenzusammensetzungen wird noch sehr wenig Beachtung geschenkt,
z.B., ob Erscheinungen wie Wahrnehmungsprobleme, Sprachschwierigkeiten,
AD(H)S etc. als Begleitmorbidität von LRS bereits vorhanden sind
oder nicht.95 Auch werden - heute noch immer - Schwierigkeiten vor, während oder nach der Geburt ("prä..., peri.., postnatale Probleme) als Verursachungsmomente für LRS ins Feld geführt. Wie in verschiedenen wissenschaftlichen Studien bereits 1984 und 1993 nachgewiesen wird, sind diese Umstände - als Risikofaktoren für LRS - nur von geringer Bedeutung.96 Beispielsweise vermuten einige Wissenschaftler auf Grund von funktionellen PET-Studien97, dass es ein visuelles Wortbildungszentrum geben könne, während andere dies wiederum nicht bestätigen können.98 Nach weiteren Verbesserungen funktioneller Untersuchungsverfahren und Verfeinerung der Schnitttechniken zur Erforschung phonologischer und orthographischer Sprachverarbeitungsaktivitäten stellt man zunehmend fest, dass an der Bewältigung entsprechender Aufgaben unterschiedliche Gehirnregionen (vgl. z.B. Shaywitz) beteiligt sind. Die Beispiele zeigen, neurobiologische Erkenntnisse - zudem meist aus der Beobachtung von Erwachsenen (Ausnahme: Georgiewa, 1999) - zur Erklärung von LRS sind noch immer sehr uneinheitlich und widersprüchlich. Sichere Rückschlüsse auf die Ursache der LRS und damit auf entsprechende Interventionsansätze können daraus nicht abgeleitet werden. Offen bleibt auch weiterhin die Frage, ob es sich bei den erwähnten, für LRS zuweilen als typisch bezeichneten Varianten in bezug auf Struktur und Aktivierungsmuster tatsächlich - wie oft behauptet wird - um Ursachen oder nicht vielmehr um Folgen eines problematischen Schriftspracherwerbs oder völlig normale Unterschiede handelt. Trotz rasanter Fortschritte in Technologien und Verfahren zur Erforschung dessen, was alles in unserem Kopf passiert, sehen wir von der Komplexität des Gehirns bisher nur einen winzig kleinen Bruchteil - wie durch ein Schlüsselloch. Die basale Physiologie der LRS ist noch weitgehend unbekannt, wenn es denn überhaupt ursächliche Besonderheiten gibt. (Wer anderes behauptet, muss aufpassen, dass er dabei nicht aus seinem Elfenbeinturmfenster fällt.) In der Wissenschaft ist man sich heute nur einig darüber, dass eine einheitliche, empirisch überprüfte Theorie für LRS - nach wie vor - nicht existiert. Und in weiser Vorahnung erklärt der Psychologieprofessor Andrew Ellis (Bild) von der Universität York, England, bereits 1985: "Als was auch immer sich "Dyslexia" herausstellen wird, Bis
in die jüngste Zeit hinein gibt es unzählige Menschen mit Schwierigkeiten
im Lesen oder Schreiben. Dazu gehören so berühmte wie Walt Disney,
Agatha Christi, John Lennon, Cher, Tom Cruise und Magic Johnson (s. Bild).
Und im Jahr 2002 wird aus dem schwedischen Könighaus erstmalig öffentlich:
Kronprinzessin Victoria hat sie auch, ebenso wie ihre Geschwister Carl
Philip und Madeleine sowie ihr Vater Carl Gustaf. Und wie war das noch
bei König Karl XI von Schweden (1655 -1697)? Heute ist Victoria (Bild
links) jedenfalls froh und dankbar für die frühe Förderung
... Von Kleopatra bis Cher (s. Bild rechts), König Karl XI bis Victoria, von John F. Kennedy bis Magic Johnson, wir benötigen die Vielfalt des Denkens und individuelle Unterschiede dringender denn je, auch zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. (Wenn Ihr Tee jetzt kalt ist, würde es mich freuen, lieber kalten Tee als kalten Kaffee ...) ______________________________________________________________________ "Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien" Albert Einstein
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meiner Welt."
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